Rolle inhibitorischer kortikaler Interneurone bei der sensorischen Informationsverarbeitung

Dr. Julien Guy und sein Kollege Martin Möck aus der Arbeitsgruppe von Prof. Jochen Staiger vom Institut für Neuroanatomie der Universität Göttingen wurden für Ihre Untersuchungen zur Rolle inhibitorischer Interneurone des Barrel Kortex bei der sensorischen Informationsverarbeitung mit dem Quarterly Publication Award (QPA) IV/2023 der Anatomischen Gesellschaft ausgezeichnet:

Ziel der in der international renommierten Fachzeitschrift Cell Reports erschienenen Arbeit war zu untersuchen, ob im Neocortex hemmende GABAerge Interneurone einen spezifischen Beitrag zur sensorischen Informationsverarbeitung leisten, oder ob dies ein Charakteristikum der erregenden Projektionsneurone ist. Durch Ganzzellableitungen von Pyramidenzellen, Parvalbumin-, VIP- oder Somatostatin-exprimierenden Interneuronen im lebenden Gehirn transgener Mäuse, in Kombination mit direktionaler Vibrissenstimulation, konnte von den Autoren gezeigt werden, dass vor allem VIP-Neurone eine den Pyramidenzellen ähnliche Richtungsabhängigkeit in ihrer Aktivierung nach Vibrissenstimulation aufweisen. Diese Befunde legen nahe, dass unterschiedliche GABAerge Interneurone unterschiedliche Beiträge zur sensorischen Informationsverarbeitung leisten – und dies keine exklusive Leistung der Pyramidenzellen ist, deren Ausmaß durch Hemmung moduliert wird.

Guy J, Möck M, Staiger JF. Direction selectivity of inhibitory interneurons in mouse barrel cortex differs between interneuron subtypes. Cell Rep. 2023 Jan 31;42(1):111936. doi: 10.1016/j.celrep.2022.111936. Epub 2022 Dec 31. PMID: 36640357.

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