Nachruf

Udo Schumacher

Udo Schumacher, 1956 - 2024

Udo Schumacher wurde am 19.10.1956 in Westerland auf Sylt geboren, besuchte die Boy Lornsen Grundschule in Westerland und anschließend das Friedrich Paulsen Gymnasium in Niebüll/Nordfriesland wo er 1975 sein Abitur ablegte. Als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes studierte er von 1975 Medizin an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. 1978 ging er während des Studiums für ein Jahr nach Philadelphia/USA zum späteren Nobelpreisträger Peter Doherty an das Wistar Institute of Anatomy and Biology. Zurück in Kiel erfolgten 1983 die Approbation als Arzt und die Promotion über „Serologische Reaktionen auf Fremdeiweiß bei Mäusen“ am Institut für Pathologie. Zunächst erhielt Udo Schumacher eine Stelle als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Pathologie der CAU Kiel, wechselte dann mit Ulrich Welsch an die Anatomische Anstalt der LMU München, den er aus Kiel kannte und bei dem er sich für Anatomie habilitierte. 1991 erhielt er eine Position als Professor of Human Morphology an der Universität Southhampton/UK und wurde 1997 auf die Leitung des Instituts für Anatomie und Experimentelle Morphologie an das Universitätsklinikum Eppendorf berufen. Hier war er bis zu seiner Emeritierung 2022 Direktor des Instituts und befasste sich wissenschaftlich vornehmlich mit der Bedeutung der Glykokalix bei der Tumorausbreitung und bei Atemwegsinfektionen. Neben seiner Tätigkeit als Wissenschaftler und akademischer Lehrer war Udo Schumacher langjähriger Mitherausgeber und Autor des "Prometheus". Nach seiner Emeritierung übernahm er 2022 eine Professur für Anatomie an der Medical School Berlin wo er bis zu seinem plötzlichen Tod am 23.7.2024 tätig war.
Wir erinnern uns gerne an seinen scharfen Verstand und an seinen ihm eigenen norddeutschen Humor, den er nie verloren hat. Die Anatomische Gesellschaft wird sein Andenken ehrend bewahren und verliert mit ihm einen hochgeschätzten lieben Kollegen.

Der Vorstand der Anatomischen Gesellschaft
Stefan Britsch, Thomas Deller, Heike Kielstein, Friedrich Paulsen und Jochen Staiger

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