Noran Abdel Wadood, Monika I. Hollenhorst und Mohamed Ibrahem Elhawy (gleichberechtigte Erstautoren)aus der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Gabriela Krasteva-Christ vom Institut für Anatomie und Zellbiologie der Universität des Saarlandes in Homburg sowie die beteiligten Koautoren wurden für die in Nature Communications erschienene Studie Tracheal tuft cells release ATP and link innate to adaptive immunity in pneumonia mit dem Quarterly Publication Award (QPA) I/2025 der Anatomischen Gesellschaft ausgezeichnet.
Bürstenzellen sind seltene chemosensorische Epithelzellen, die als Wächter an den Schleimhautoberflächen fungieren. In dieser Studie zeigen wir, dass Trachealbürstenzellen die Immunantworten während bakterieller Lungeninfektionen modulieren. Wir konnten zeigen, dass Bürstenzellen nach Stimulation mit der bitter-schmeckenden Substanz Denatonium oder bei einer Infektion mit Pseudomonas aeruginosa Trpm5-abhängig ATP über den Pannexin-1-Kanal freisetzen. Das von Bürstenzellen freigesetzte ATP fördert die Rekrutierung und die Aktivierung von dendritischen Zellen und steigert deren Phagozytosekapazität in der murinen Trachea und Lunge, was zu einer erhöhten Überlebensrate bei Pneumonie führt. Bemerkenswerterweise beeinflusst das aus Bürstenzellen-freigesetzte ATP auch die adaptive Immunantwort, indem es die Rekrutierung von TH17-Zellen in der Lunge fördert und den IL-17A-Plasmaspiegel erhöht. Unsere Studie liefert erstmals Hinweise darauf, dass Bürstenzellen als Bindeglied zwischen angeborener und adaptiver Immunität fungieren. Durch die Freisetzung von ATP lösen sie protektive Immunantworten aus, die für die Abwehr bakterieller Infektionen essenziell sind.