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Anatomische Gesellschaft
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News

Paper of the Month 2020 (update September)

Die Gewinner des Papers of the Month für den September 2020 sind Niko Hensel, Hermann Brickwedde und Kollegen, mit ihrer Arbeit über "Vermindertes Knorpelwachstum bei der Spinalen Muskelatrophie (SMA)".

Die Anatomische Gesellschaft trauert um Prof. Dr. med. Hubert Wartenberg

Am Morgen des 15. Januar 2021 verstarb im Alter von 90 Jahren Prof. Dr. med. Hubert Wartenberg, der lange Jahre die Geschicke des Anatomischen Institutes der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn lenkte.

Prof. Dr. med. Hubert Wartenberg war ein leidenschaftlicher und wegweisender Wissenschaftler und ein begeisterter und begeisternder Hochschullehrer.

Hubert Wartenberg wurde 1930 in Stade bei Hamburg geboren. Er studierte in Jena Medizin und Physik, und er begann seine anatomische Laufbahn als Assistent am Anatomischen Institut der Universität Jena, wo er auch promoviert wurde. Nach einer entbehrungsreichen und teilweise abenteuerlichen Flucht aus der russischen Besatzungszone für einen Wechsel an die Universität Hamburg im Jahre 1958 habilitierte es sich 1961 mit einer histochemischen und elektronenmikroskopischen Arbeit über die Eizellen des Amphibs. Im Jahre 1966 führte ihn ein Forschungsaufenthalt an die University of Washington School of Medicine, in Seattle, Washington, wo er mit Professor Edward C. Roosen-Runge zusammenarbeitete. Nach seiner Rückkehr nach Hamburg folgte er 1969 dem Ruf auf ein Extraordinariat an die Universität Basel.

Schon kurze Zeitspäter, im Jahr 1970, übernahm Hubert Wartenberg in der Nachfolge von Frau Prof. Emmi Hagen einen der beiden Lehrstühle für Anatomie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Dort setzte er seine Untersuchungen zur Ultrastruktur und Entwicklung der Keimzellen, insbesondere in der Phase der sexuellen Differenzierung und nun bei Mensch und Kaninchen konsequent und unter Anwendung der aufkommenden immunhistochemischen Methoden so erfolgreich fort, sodass zahlreiche seiner Original- und Übersichtsarbeiten nachhaltige internationale Beachtung fanden. In der Lehre übernahm er eigenhändig und in mehreren Auflagen die Überarbeitung des Standart-Lehrbuchs der Histologie von Otto Bucher, das in der Wartenberg'schen Fassung manchem Studierenden, sicher aber den meisten jungen Anatomen seiner Zeit eine unersetzliche Grundlage und ein Sprungbrett in die aktuelle Zellbiologie war. Originalaufnahmen seiner Semidünn- und Ultradünnschnitte finden sich aber auch in den von ihm verfassten Kapitel der bis heute unübertroffenen „Humanembryologie“ von Viktor Hinrichsen und in den neuen Auflagen des "Benninghoff". Neben diesem außerordentlichen Engagement in Forschung und Lehre war Prof. Wartenberg regelmäßig im Fakultätsrat aktiv und diente in den Jahren 1978 bis 1980 der Bonner Medizinischen Fakultät auch als Dekan.

Nach seiner Emeritierung ging Hubert Wartenberg noch einmal fast 25 Jahre lang seiner wissenschaftlichen Leidenschaft nach und entdeckte im Licht- und Elektronenmikroskop – wieder ganz auf der Höhe der Zeit – eine neue Art von Stammzellen, die er in seiner letzten, umfangreichen Originalarbeit noch im Jahr 2019 publizieren konnte. Seine Begeisterung und Ernsthaftigkeit mag man daran ermessen, dass er sich abmeldete, ja fast entschuldigte, wenn er einen Tag nicht ins Institut kommen konnte oder einen kurzen Urlaub nahm. Seinen jüngeren Kolleginnen und Kollegen und auch seinem Nachfolger stand Hubert Wartenberg stets zur Seite, mit anregenden wissenschaftlichen Diskussionen, aber auch mit hartnäckigen, kritischen, jedoch stets wohlwollenden und konstruktiven Fragen.

Uns bleibt die Erinnerung an Hubert Wartenberg, einen außergewöhnlichen akademischen Lehrer und Wissenschaftler, und einen stets freundlichen und verständnisvollen Mitmenschen.

Christoph Viebahn, Göttingen, und Karl Schilling, Bonn

Stellungnahme der AG zum Rererentenentwurf der Ärztlichen Approbationsordnung Stand 17.11.2020

Die Anatomische Gesellschaft hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie, der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie, der Deutschen Physiologischen Gesellschaft und der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie einen Kommentar zum Referentenentwurf der Ärztlichen Approbationsordnung (ÄApprO, Stand 17.11.2020) abgegeben.

Über den folgenden Link gelangen Sie zur Stellungnahme:

Link

Trauermeldung: Prof. Dr. med. Zdenek Halata

Mit großer Betroffenheit erfuhren wir vom Tod unseres verehrten Kollegen Prof. Dr. med. Zdenek Halata. Am 27.10.2020 ist er im Zusammenhang mit einer Covid19-Infektion in seiner Heimat Tschechien verstorben.

Zdenek Halata wurde am 5. Mai 1939 in Olmütz in Tschechien geboren. Von 1956 bis 1962 studierte er Medizin an der Masaryk-Universität in Brno. Im Jahr 1962 kam er als Gast-Assistent zu dem damaligen Direktor des Anatomischen Instituts der Universität Hamburg, Prof. Dr. Dr. Ernst Horstmann. Bei ihm erlernte er die Technik der Elektronenmikroskopie und begann mit eingehenden Studien an den Rezeptoren der Haut, die zu seiner Lebensarbeit wurden. Mit ausgezeichneten licht- und elektronenmikroskopischen Bildern konnte er freie Nervenendigungen, Vater-Pacini´sche Körperchen, Merkelzell-Rezeptoren, Muskelspindeln, Golgi-Sehnen-Rezeptoren, Ruffini´sche Körperchen und Gelenkrezeptoren darstellen. In vielen Regionen des Körpers beschrieb er die Ausstattung mit diesen Rezeptoren, zeigte deren Ultrastruktur und diskutierte ihre funktionelle Bedeutung. Er erweiterte seine Untersuchungen mit dem Erforschen der embryonalen und postnatalen Entwicklung der Rezeptoren in verschiedenen Spezies sowie mit damals neueren Methoden wie z. B. Histochemie, Immunhistochemie und 3D Rekonstruktionen. Besonders war seine Expertise dann gefragt, wenn es sich um die Charakterisierung der Rezeptoren von neuartigen Knock-out Mäusen handelte. Neben diesen mehr grundlagenwissenschaftlichen Fragestellungen hat er sich auch klinischen Fragestellungen zugewandt, in dem er z. B. diese Rezeptoren an humanen Kreuzbändern untersuchte. Daneben hat er auch an Merkelzellkarzinomen und an der Histologie der Altersveränderungen der menschlichen Atemschleimhaut im Bereich der mittleren Nasenmuschel geforscht.

Zdenek Halata blieb in Hamburg, habilitierte sich für Anatomie und wurde 1978 Professor. Von 1979 bis 2004 leitete er die Abteilung für Funktionelle Anatomie am Anatomischen Institut. Seine Forschungsergebnisse stellte er auf unzähligen nationalen und internationalen Kongressen zur Diskussion und publizierte sie in Originalarbeiten und Handbuchbeiträgen. Eine ausgedehnte Kooperation mit Wissenschaftlern in den USA und Australien brachte viele neue wissenschaftliche Ergebnisse. Auch nach Eintritt in den Ruhestand verfolgte er erfolgreich seine wissenschaftlichen Fragestellungen weiter. In den letzten Jahren hatte er noch Unterrichtsaufgaben in Prag übernommen und unterrichtete auch noch weiter in Hamburg „seine“ Physiotherapeuten, deren Ausbildung ihm sehr am Herzen lag. Anlässlich seiner Lehrveranstaltungen im Hamburg traf er noch bis in diesem Jahr seine ehemaligen Kollegen. Neben den dankbaren Physiotherapeuten hat er unzählige Zahnmedizinstudierende unterrichtet und war damit eine feste und beliebte Größe im Studiengang Zahnmedizin in Hamburg.  

Privat kochte er gerne und sehr gut, sein Humor gepaart mit einem netten tschechischen Akzent sowie einer manchmal schweijkhaften Verschmitztheit wird von uns allen schmerzlich vermisst. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Anatomischen Instituts der Universität Hamburg gedenken in Ehrerbietung des verehrten Kollegen und möchten seiner Familie ihre herzliche Anteilnahme aussprechen.

Die ehemaligen Arbeitskollegen der Hamburger Anatomie

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